„Stahlpreis-Schock“: Zulieferer befürchten Lieferprobleme

Freitag, 03.03.2017
Autor: prgateway

Blechumformer können Preisexplosion nicht alleine stemmen

"Stahlpreis-Schock": Zulieferer befürchten Lieferprobleme

Bernhard Jacobs, Geschäftsführer des Industrieverbandes Blechumformung (IBU)

HAGEN – 03. März 2017. Zulieferer der blechumformenden Industrie befürchten Lieferprobleme. Ursache ist der dramatisch steigende Stahlpreis. Die Kostenexplosion verursacht bei einem beispielhaften Jahresbedarf von 7.000 Tonnen Mehrkosten von rund 1,5 Millionen Euro pro Unternehmen. „Das kann ein Mittelständler nicht allein stemmen. Blechumformende Unternehmen müssen jetzt reagieren und den Kostenschub mit ihren Endkunden verhandeln“, so Bernhard Jacobs. Der Geschäftsführer des Industrieverbandes Blechumformung (IBU) sieht ansonsten eine branchenübergreifende Gefahr für die Lieferkette – nicht nur in der Automobilindustrie.

Blechumformende Industrie hat 75 Prozent Mehrkosten
Der „Stahlpreis-Schock“ sitzt tief. Unternehmen der blechumformenden Industrie zahlen durchschnittlich 220 Euro/t mehr als Anfang 2016 – das sind Mehrkosten von ca. 75 Prozent (Spotmarkt). „Die meist mittelständisch strukturierten Unternehmen der Zulieferindustrie können nur in enger Abstimmung mit ihren Kunden auf die Preisentwicklung reagieren. Sonst sind Unterbrechungen in der Lieferkette vorprogrammiert“, betont Jacobs.

Situation betrifft Kunden der Lieferkette Automobil, aber auch die Branchen Bau, Elektroindustrie und Maschinenbau
Kunden sind vor allem Automobilhersteller, Systemlieferanten und andere Beteiligte der automobilen Supply-Chain. Das Thema betrifft aber auch andere Branchen. Umformteile aus Stahl kommen genauso in Elektroindustrie, Maschinenbau, „Weißer Ware“, der Medizintechnik und der Schloss- und Beschlagindustrie zum Einsatz.

„Bleibt zu hoffen, dass ihre Kunden bereit sind, Liefersicherheit auch zu honorieren“
Hintergrund der Kostensprünge sind laut Andreas Schneider von Stahlmarkt Consult vor allem stark steigende Erz- und Kokspreise auf dem Weltmarkt. Dazu kommen „Anti-Dumpingmaßnahmen“ gegenüber Stahllieferanten aus China und anderen Ländern. „Sie verursachen Materialknappheit und führen im Extremfall zum Importstopp“, erklärt Schneider. Unternehmen der Blechumformung, die einen Materialkostenanteil von ca. 60 Prozent haben, seien extrem von diesem Kostenschub betroffen. „Bleibt zu hoffen, dass ihre Kunden bereit sind, Liefersicherheit auch zu honorieren“, hofft IBU-Geschäftsführer Bernhard Jacobs. Dem Bundesverband sind rund 240 Unternehmen der blechumformenden Industrie und deren Lieferanten angeschlossen. Im Wirtschaftszweig 25.50 – hier sind auch andere Umformverfahren inkludiert – arbeiten fast 100.000 Beschäftigte. Von den 4,57 Millionen Tonnen umgeformter Blechteile werden über die Hälfte in den Fahrzeugbau geliefert.
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Der IBU in Hagen vertritt als Bundesverband circa 240 Mitgliedsunternehmen der blechumformenden Industrie und deren Lieferanten. Diese überwiegend aus mittelständischen Familienunternehmen bestehende Branche wird durch eine industrielle Fertigung für marktmächtige Kunden geprägt. Das Umsatzvolumen des Wirtschaftszweigs 25.50 betrug im Jahr 2015 rund 19,17 Milliarden Euro. Die Verbandsmitglieder sind mehrheitlich Zulieferer der Automobil- und Elektronikindustrie, des Maschinen- und Anlagenbaus, der Möbel- und Bauindustrie sowie der Medizintechnik.

Foto: Industrieverband für Blechumformung (IBU) – Abdruck honorarfrei – bitte nur mit Quellenangabe

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