„Lieber keinen Berater als einen schlechten“ – Das Berater-Business auf dem Prüfstand

Dienstag, 23.05.2017
Autor: prgateway

Ein Gespräch mit Sevgi Ates, Kölner Erfolgsberaterin und Management-Coach, über Unternehmensberatung und den echten „Added Value“

"Lieber keinen Berater als einen schlechten" - Das Berater-Business auf dem Prüfstand

Sevgi Ates, Management-Coach und Inhaberin der ATES GmbH

Eine Suchanfrage bei Google nach dem Stichwort Unternehmensberatung offenbart eine unüberschaubare Vielfalt an Angeboten. Zahlreiche Foren und Plattformen bieten entsprechendes Wissen auf Abruf. In Anbetracht dieser Entwicklungen, quo vadis Unternehmensberatung?

Sevgi Ates: Besonders durch die Digitalisierung ist einerseits das Know-how auch im Beratungsbereich zur Billigware geworden, die überall konsumierbar ist.
Gleichzeitig verändert sich die Beratungskompetenz in zunehmendem Maße. Eine Beratungsleistung ist bedeutend komplexer und ganzheitlicher als das, was an Theorien auf den zahlreichen Plattformen und Foren zu lesen ist. Viele der Theorien versprechen Problemlösungen und Heilsbringerschaft, lassen sich aber in der Umsetzung im Unternehmen und am Mann nicht erfolgreich abbilden.

Woran erkennt man einen „guten“ Berater?

Sevgi Ates: Ein Berater sollte sich nicht nur auf eine Dimension fokussieren. Er muss sowohl Organisation, Mensch und auch Markt im Blick behalten. Dafür benötigt er nicht nur theoretisches Wissen, sondern auch viel Erfahrung und ein Gespür für alle 3 Komponenten. Nur wer selbst seine persönlichen und sozialen Kompetenzen entwickelt hat, wird überhaupt ein Berater sein, der echten Added Value bieten kann.

Märkte werden immer schneller, komplexer und unplanbarer. Welche Beratungskompetenzen erfordert diese Entwicklung?

Sevgi Ates: Der Markt bedeutet ja mittlerweile die Welt. Denn unabhängig davon, ob ich selbst international agiere oder nur mittelbar – Immobilienkrise, Finanzkrise oder Brexit machen das Ausmaß der engen, internationalen wirtschaftlichen Verzahnung deutlich. Das stellt Unternehmen vor ganz neue und vor allen Dingen unbekannte Herausforderungen.

Daher verspricht nur derjenige Beratungsansatz einen originären Zusatznutzen, der die Komplexität und Interaktion zwischen Mensch, Organisation und vor allem dem Markt erfasst und steuert.

Die Betrachtung und das Verständnis für gesamtglobale Zusammenhänge ist nicht nur ein kognitiver Prozess, sondern insbesondere einer, der auch über die Wahrnehmung, das Bewusstsein und die eigene Reflexionsfähigkeit gebildet und kultiviert wird. Daher bedarf es neben der grauen Theorie gewisser sozialer Kompetenzen.

Nur sehr wenige Berater verfügen über diese komplexen Kompetenzen. Müssen Unternehmen daher Abstriche bei der Beratungsleistung in Kauf nehmen?

Sevgi Ates: Es existiert keine explizite Beraterausbildung, die jemandem dieses umfassende Verständnis beibringen könnte. Daher kann ich derzeit nur Berater empfehlen, die sowohl in ihrem persönlichen Selbstverständnis und in ihrer Professionalität die geforderte Komplexität und Kompetenz erlebt nachweisbar machen.

Jeder Beratungsansatz sollte zudem systemisch betrachtend sein und Mensch-Unternehmen-Marktorientierung nachweisen können. Ist weder das Verständnis noch der Ansatz gegeben, dann sollte man lieber auf einen Berater verzichten, statt Abstriche in Kauf zu nehmen.

Also besser keinen Berater?

Sevgi Ates: Ja und nein. Die klassischen Prozess- und Optimierungsberater versuchen singuläre Lösung für komplexe Probleme anzubieten. Dabei fehlt ihnen selbst das geistig, schöpferische Bewusstsein zu den übergeordneten Zusammenhängen.

Dann gibt es die Berater mit ganzheitlicher Betrachtung, die zwar sehr stark human aber nicht ergebnisorientiert sind. Dies ist für die Kultur in Organisationen geeignet, aber nicht zur Sicherstellung des wirtschaftlichen und materiellen Erfolges.

Besitzt der Berater also keine ganzheitliche Betrachtung in Kombination mit Ergebnisorientierung, dann würde ich Ihrer Frage zustimmen: Im Zweifel besser keinen Berater als einen schlechten Berater.

Werden dann überhaupt noch Berater benötigt?

Sevgi Ates: Mehr denn je, zumindest kompetente. Denn im Rahmen der Industrialisierung wird der wirtschaftliche Erfolg von Organisationen immer mehr von seinen Menschen abhängig sein. In Zeiten der absoluten Perfektionierung und Optimierung von Betriebsabläufen und Prozessen – auch im Hinblick auf die nächste Dimension von 4.0 – wird der letzte und größte Erfolgsfaktor für Organisationen der Mensch sein. Jeder Mitarbeiter wird zum Key Performance Indicator (KPI). Er wird nur noch hochspezialisierte Dinge mit hohem Ergebnisnutzen tun, die nach dem Wegfall der „banalen“ Tätigkeiten durch das Ersetzen durch Maschinen noch übrigbleiben und ist damit in seiner Kompetenz sehr gefragt.

Das bedeutet im Umkehrschluss, dass wir jetzt schon die Wünsche und Lebensprinzipien der zukünftigen High Potentials kennen müssen und unsere Organisationen und unsere Kultur genau darauf ausrichten müssen. Das funktioniert natürlich immer besser mit Unterstützung!

Ihr Fazit?

Sevgi Ates: Auf den Punkt gebracht: Lieber keinen Berater, als einen schlechten! Nur die Reflexion über das große Ganze schafft Zusatznutzen für alle Beteiligten. Das singuläre, standardisierte Know-how bestehender Ansätze ist kein Allheilmittel und besitzt nur einen recht überschaubaren Mehrwert.

Über Sevgi Ates:

Seit mehr als 20 Jahren ist Sevgi Ates Expertin für Executive Coaching, HR-Beratung und Change Management und Inhaberin der ATES GmbH. Ob nationale oder internationale Projekte – persönliche und berufliche Weiterentwicklung sind ihr oberstes Ziel. Als Erfolgsberaterin sowie als Unternehmens- und Managementcoach fördert sie ihre Kunden – und fordert sie heraus. Zielorientiert, mit erfrischender Härte und Klarheit. Wer Sevgi Ates begegnet, erlebt eine Frau, die die Gabe hat, im Nu eine Gesprächssituation herzustellen, die von Neugier, Empathie und entwaffnender Offenheit geprägt ist.

Doch damit nicht genug: Auch als Speakerin und Autorin holt sie ihre Zuhörer und Leser mit Authentizität, Geradlinigkeit, Dynamik und einer gehörigen Portion Selbstironie von Beginn an ab und liefert wertvollen Input. Sie gibt Tipps zum schnellen, unkonventionellen und nachhaltigen Business-Erfolg, wie man seine Potenziale ultimativ ausschöpft und sich dabei selbst treu bleibt.

Mehr Infos erhalten Sie unter www.sevgiates.de

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Doch damit nicht genug: Auch als Speakerin und Autorin holt sie ihre Zuhörer und Leser mit Authentizität, Geradlinigkeit, Dynamik und einer gehörigen Portion Selbstironie von Beginn an ab und liefert wertvollen Input. Sie gibt Tipps zum schnellen, unkonventionellen und nachhaltigen Business-Erfolg, wie man seine Potenziale ultimativ ausschöpft und sich dabei selbst treu bleibt.

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