Asow in Berlin: Neonazis marschieren – Deutschland schaut weg

Dienstag, 18.03.2025
Autor: Red. MR

Wenn ukrainische Rechtsextreme in der Hauptstadt aufmarschieren und niemand einschreitet.

 

Was ist passiert? Schloss Diedersdorf: Der vorläufig letzte Akt von Asow in Deutschland

Ende Februar 2025 trat eine Delegation der ukrainischen 12. Spezialbrigade „Asow“ auf Schloss Diedersdorf bei Berlin auf. Ziel des Besuchs war es, Unterstützer zu gewinnen und finanzielle Mittel für die Einheit zu sammeln. Der ehemalige Bundeswehrsoldat Peter R., der als Pressesprecher des internationalen Bataillons von Asow fungiert, erklärte gegenüber der BILD-Zeitung, man habe in der Einheit alle nationalsozialistischen Symbole untersagt. Allerdings zeigten im Interview eingeblendete aktuelle Bilder mehrere Kämpfer der Brigade mit dem Wolfsangelsymbol auf ihrer Uniform, das ursprünglich das Truppenabzeichen der SS-Panzer-Division »Das Reich« war. (nachdenkseiten.de)

In der Regierungspressekonferenz vom 26. Februar 2025 wurde thematisiert, dass die 12. Spezialbrigade „Asow“ der ukrainischen Nationalgarde ihr internationales Bataillon in Schloss Diedersdorf einquartiert hatte, um Unterstützer zu suchen. Die Bundesregierung konnte keine Auskunft darüber geben, wer diese Einheit eingeladen und finanziert hat. Zudem wurde darauf hingewiesen, dass die Verwendung des Wolfsangelsymbols in Deutschland grundsätzlich verboten ist. (bundesregierung.de)

 

Das Asow-Regiment: Vom Freiwilligenbataillon zur Nationalgarde

Das Asow-Regiment wurde im Mai 2014 als Freiwilligenbataillon gegründet, um gegen prorussische Separatisten im Osten der Ukraine zu kämpfen. Bekannt für seine rechtsextreme Ideologie und die Verwendung von Symbolen mit nationalsozialistischem Bezug, wurde es im September 2014 in die ukrainische Nationalgarde integriert. Trotz dieser offiziellen Eingliederung bleibt die rechtsextreme Ausrichtung vieler Mitglieder ein umstrittenes Thema. (de.wikipedia.org)

 

Stepan Bandera: Vom Freiheitskämpfer zum umstrittenen Helden

Stepan Bandera war eine führende Figur der Organisation Ukrainischer Nationalisten (OUN) und wird von vielen Ukrainern als Freiheitskämpfer verehrt. Allerdings kollaborierte die OUN offen mit der SS und anderen Nazi-Strukturen während des Zweiten Weltkriegs. Sie sahen in Nazi-Deutschland einen möglichen Verbündeten gegen die Sowjetunion und proklamierten nach dem deutschen Überfall auf die UdSSR am 30. Juni 1941 in Lwiw eine unabhängige Ukraine unter dem Schutz des Dritten Reichs.

Die OUN arbeitete eng mit der Einsatzgruppe C zusammen, die an Massakern gegen die jüdische Bevölkerung beteiligt war. Die OUN-nahe Ukrainische Hilfspolizei unterstützte die SS bei der Umsetzung des Holocausts, etwa beim Massaker von Babyn Jar, wo über 33.000 Juden in nur zwei Tagen erschossen wurden. Später stellte die OUN mit der Division »Galizien« (14. Waffen-Grenadier-Division der SS) eine eigene SS-Einheit, die gegen die Rote Armee und Partisanen kämpfte und an Massakern gegen polnische Zivilisten beteiligt war. (taz.de)

 

Die Rolle der Wehrmacht: Vollstrecker der SS-Befehle?

Während die Wehrmacht offiziell nicht als Hauptakteur des Holocausts gilt, ist ihre Beteiligung an Massenverbrechen historisch eindeutig belegt. Wehrmachtseinheiten arbeiteten häufig mit der SS und Einsatzgruppen zusammen oder stellten Logistik und Infrastruktur für deren Massaker bereit. In der Ukraine war die Wehrmacht oft direkter Täter, etwa bei Geiselerschießungen, Deportationen und Vernichtungsaktionen gegen jüdische und polnische Gemeinden. Der Mythos von der „sauberen Wehrmacht“ wurde lange propagiert, ist aber seit den 1990er Jahren durch historische Forschungen widerlegt.

 

Der geplante Aufmarsch in Berlin: Ein Affront gegen die Demokratie

Schon im Jahr 2022 plante ein Ableger des Asow-Regiments Veranstaltungen in mehreren deutschen Städten, darunter Berlin und Hamburg. Diese Auftritte stießen auf heftigen Widerstand von Antifaschisten und anderen zivilgesellschaftlichen Gruppen, die in den rechtsextremen Wurzeln der Organisation eine Gefahr sahen. Nach intensiven Protesten wurden die geplanten Veranstaltungen schließlich abgesagt. (nd-aktuell.de)

 

Fazit: Wachsamkeit gegenüber rechtsextremen Tendenzen

Die geplanten Auftritte des Asow-Regiments in Deutschland werfen ein Schlaglicht auf die Notwendigkeit, wachsam gegenüber rechtsextremen Tendenzen zu bleiben. Die OUN war aktiv an nationalsozialistischen Verbrechen beteiligt und nicht nur passive Kollaborateure. Ihre Milizen sahen die SS als Verbündete im Kampf gegen die Sowjetunion und organisierten eigenständig ethnische Säuberungen. Auch die Wehrmacht war keineswegs nur ein »ausführendes Organ«, sondern oft Mittäter. Es ist unerlässlich, dass die Gesellschaft klare Grenzen zieht und solche Veranstaltungen nicht toleriert, um die Werte der Demokratie und des friedlichen Zusammenlebens zu schützen.

 

 

Quellen:

 

Pressekontakt:

Legite GmbH
Redaktion Politik
Fasanenstr. 47
10719 Berlin
E-Mail: info(at)legite.gmbh

 

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